Stromengpass behoben: Oranienburg kann wieder neue Haushalte anschließen

Etwa drei Wochen lang wurden in Oranienburg keine neuen Hausanschlüsse genehmigt, weil der Strom knapp war. Das Problem wurde nun behoben.

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Ein Umspannwerk

Umspannwerk in Bremen als Symbolbild.

(Bild: heise online / anw)

Lesezeit: 2 Min.

Die Stadtwerke Oranienburg können wieder neue Haushalte an ihr Stromnetz anschließen. Durch Leistungserhöhungen über die bestehende Versorgung hinaus sei es beispielsweise auch wieder möglich, neue Wärmepumpen und Ladeinfrastruktur zu genehmigen, teilten die Stadtwerke mit.

Der Stromversorger der brandenburgischen Stadt hatte diesen Monat bekannt gegeben, dass er wegen Engpässen in der Kernstadt und im Ortsteil Sachsenhausen keine neuen Ladestationen, Anschlüsse für Gewerbe- und Industrieflächen und Wärmepumpen genehmigen könne. Nun habe der Betreiber des vorgelagerten Hochspannungsnetzes E.DIS Netz eine Lösung gefunden und könne am bestehenden Umspannwerk eine erhöhte Leistung bereitstellen, heißt es in einer Mitteilung. Voraussichtlich ab September 2024 werde der Betreiber die Leistung weiter erhöhen, diese Vorkehrungen müssten allerdings vorher noch geprüft werden.

Um künftige Kapazitätsengpässe auszuschließen, arbeiten die Stadtwerke daran, ein temporäres Ersatz-Umspannwerk einzurichten. Außerdem treiben sie nach eigenen Angaben den Neubau ihres eigenen Umspannwerks voran, es soll voraussichtlich Ende 2026 in Betrieb gehen.

Die Stadtwerke hatten die Bundesnetzagentur am 8. April über den Engpass informiert, keine weiteren Hausanschlüsse genehmigt und Leistungserhöhungen ausgesetzt. Als Gründe für die knappen Kapazitäten gaben die Stadtwerke die "überaus gute wirtschaftliche Entwicklung" der Stadt und den Zuzug von Neubürgern nach Oranienburg an. Eine untergeordnete Rolle hätten dabei neue Wärmepumpen und Ladeinfrastruktur gespielt.

Die Bundesnetzagentur erklärte gegenüber heise online, in Oranienburg sei unzureichend geplant worden. Neue Bedarfe seien viel zu spät erkannt und daher auch zu spät an den vorgelagerten Netzbetreiber E.DIS Netz kommuniziert worden. Dieser teilte vorige Woche mit, der Netzengpass in Oranienburg sei ein "sehr spezieller Fall", der so nicht auf andere Städte und Gemeinden übertragbar sei.

(anw)