Laderoboter und KI sollen die Luftfracht beflügeln

Deutschlands Digitales Testfeld Air Cargo mit KI und Robotern läuft bis 2026 weiter. Das Ministerium verdoppelt die Förderung, Resultate sind Open Source.​

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Flugzeug-Cockpit mit digitaler Landkarte

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 2 Min.

Um die Effizienz und Leistungsfähigkeit der Transportkette in der Luftfracht signifikant zu steigern, fördert das Bundesministerium für Digitales und Verkehr ein "Digitales Testfeld". Es erstreckt sich über sieben deutsche Flughäfen. Mehrere Frachtfirmen und die Frankfurt University of Applied Sciences sind ebenfalls dabei, bei Bedarf werden Airbus und die International Air Transport Association (IATA) hinzugezogen. "Wir brauchen Künstliche Intelligenz in der Luftfahrt, um international wettbewerbsfähig zu bleiben", meint der Parlamentarische Staatssekretär Oliver Luksic, "Nur so können wir knapp werdendes Personal gezielt einsetzen, begrenzte Infrastruktur optimal nutzen und damit langfristig Kosten senken."

Das Projekt "Digitales Testfeld Air Cargo" unter Leitung des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik besteht seit 2021 und wurde schon bislang vom Verkehrsministerium gefördert. Ziel ist, die Luftfrachttransportkette durch bessere Vernetzung zwischen den Akteuren und Behörden und durch digitale Unterstützung einzelner Prozessabschnitte effizienter zu gestalten. Nun verdoppelt das Ministerium die Subvention auf insgesamt 13,7 Millionen Euro; damit kann das Projekt bis 2026 weiterlaufen. Private Teilnehmer steuern insgesamt 4,3 Millionen Euro bei, sodass insgesamt 18 Millionen Euro fließen.

Die Projektbeteiligten arbeiten an übertragbaren digitalen Lösungen, die quelloffen zur Verfügung gestellt werden sollen. Im Zentrum steht der Datenstandard ONE Record. Hinzu treten KI-gestützte Prognosen der Frachtraumauslastung durch Passagiergepäck; dabei ermittelte freie Laderaumkapazitäten können für den Gütertransport genutzt werden. Zudem werden Anwendung und Anpassung automatisierter und autonomer Laderoboter geprüft.

Die erwarteten Ergebnisse sollen die Luftfracht "revolutionieren" und als Vorlage für verwandte Branchen dienen. "Gerade in der Logistik" ortet Luksic starken Arbeitskräftemangel. Die teilnehmenden Flughäfen sind Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln-Bonn, München, Leipzig-Halle und Stuttgart.

(ds)