Disney will ab Juni gegen Account-Sharing bei Disney+ vorgehen

Seit Monaten kündigt Disney an, das Account-Sharing für Disney+ bald unterbinden zu wollen. Nun nannte Konzernchef Bob Iger noch einmal einen genaueren Termin.

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Disney+-Logo auf Fernseher, auf den eine Fernsteuerung gerichtet ist

(Bild: Shutterstock.com/Ivan Marc)

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Disney wird ab Juni in den ersten Staaten gegen die Weitergabe von Passwörtern für seinen Streaming-Dienst Disney+ vorgehen, ab September soll es dann im Rest so weit sein. Das hat Konzernchef Bob Iger jetzt in einem Interview mit CNBC angekündigt und damit die seit Monaten gemachten Ankündigungen konkretisiert. Gleichzeitig hat er den Marktführer Netflix gelobt und als "Goldstandard beim Streaming" bezeichnet. Wenn man erreichen könnte, was beim Konkurrenten erreicht wurde, "wäre das großartig". Für Netflix hat sich das Vorgehen gegen Account-Sharing ausgezahlt, die Zahl der abgeschlossenen Abos konnte dadurch merklich gesteigert werden.

Nach dem großen Erfolg der Maßnahmen von Netflix gegen Account-Sharing, kündigt Disney seit Monaten an, dem Beispiel folgen zu wollen. Dass es im Sommer losgehen soll, war bereits Anfang Februar publik gemacht worden, nun wird es noch einmal konkreter. Unklar bleibt aber weiterhin, wann es Deutschland, Österreich und die Schweiz treffen wird. Im Herbst waren die Nutzungsbedingungen von Disney+ geändert worden, um die Maßnahmen überhaupt erst zu ermöglichen. Wie genau Disney+ Accounts identifizieren wird, die in mehreren Haushalten genutzt werden, ist ebenso unklar, wie die Zahl der Betroffenen. Ihnen soll ein eigenes Abo angeboten werden, zu einem späteren Zeitpunkt soll man aber auch weitere Personen zu einem Account hinzubuchen können.

Die jetzt noch einmal konkretisierte Maßnahme soll dabei helfen, Disney+ bis Ende September nach Milliardenverlusten endlich in die schwarzen Zahlen zu bringen. Iger steht vor der Herausforderung, das Streaminggeschäft endlich profitabel zu machen, auch weil die Einnahmen im Kabel-TV-Markt der USA weiter sinken und auch die Kino-Erlöse zuletzt schwächelten. Gleichzeitig will der Konzern zudem in den kommenden Jahren 60 Milliarden US-Dollar in Disneys Freizeitparks und Kreuzfahrtschiffe investieren. Die sind längst zu einer zentralen Geldquelle für den Konzern geworden. Bei Disney+ sollen derweil auch die Empfehlungen verbessert werden, um Nutzern und Nutzerinnen für sie interessante Filme beziehungsweise Serien prominenter zu präsentieren.

(mho)