Erfahrungsbericht Vulkan-Fotografie: Mit der Kamera zu den Feuerbergen

Glühende Lava, feurige Fontänen und schwierige Aufstiege: Für manche Motive gehen einige Fotografen bis ans Limit. Belohnt werden sie mit spektakulären Bildern.

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Olympus E-M5 Mark II | 9 mm | ISO 800 | f/4.0 | 1/40 s

Lesezeit: 15 Min.
Von
  • Adrian Rohnfelder
Inhaltsverzeichnis

Meine Unterarme bluten, schmerzen von einem Sturz. Giftige Gase beißen trotz schützendem Tuch in der Nase. Die Kamera in meiner Hand fühlt sich an, als würde sie in der nächsten Sekunde glühen und in der Luft liegt ein bedrohliches Fauchen und Zischen. Trotzdem bewege ich mich vorwärts, einen weiteren Schritt auf das feurig brodelnde Höllenloch zu. Es ist, als würde ich magisch angezogen. Angezogen von der Faszination eines natürlichen, aber gewaltigen Feuerwerks.

Ich befinde mich inmitten einer der lebensfeindlichsten Regionen der Erde, der Danakil-Wüste im Osten Äthiopiens. Genau hier wird Afrika im wahrsten Sinne des Wortes von drei Kontinentalplatten auseinandergerissen. Und genau an diesem Ort blicke ich direkt in das Herz unseres Planeten. Am Vulkan Erta Ale wird bis zu 1200 Grad Celsius heiße und kochende Lava tief aus dem Inneren unserer Erde bis an die Oberfläche gefördert. Sie ergießt sich dort bereits seit vielen Jahren in einen feurig pulsierenden See mit einem Durchmesser von ungefähr 50 Metern. Ein sogenannter Lavasee, von denen auf der gesamten Erde keine zehn Stück existieren.

Gerne würde ich für eine bessere Perspektive noch einen zweiten Schritt auf das kochende Spektakel zugehen, doch das wäre glatter Selbstmord. Direkt vor meinen Füßen öffnen sich tiefe Risse in der schwarzen, erkalteten Lava.

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